Heute wurde im bayerischen Landtag das Rauchverbots-Gesetz mit den Stimmen der CSU, SPD und Grünen beschlossen worden. 18 Abgeordnete aus allen Fraktionen stimmten dagegen, 8 enthielten sich. Bei dem Gesetzentwurf handelt es sich um eine verschärfte Fassung, die das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten, Bierzelten und Diskotheken vollkommen untersagt, Raucherzimmer o.ä. werden nicht geduldet. Damit gilt in Bayern ab 01.01.2008 das radikalste Anti-Raucher-Gesetz Deutschlands. Lediglich in Außenbereichen von Gaststätten an frischer Luft darf noch geraucht werden. Der grünen Fraktion ging selbst dieser Entwurf nicht weit genug, sie forderte auch ein Verbot unter offenem Himmel.
Proteste der Wirte
Proteste gab es u.a. von bayerischen Gastwirten und Bierzeltbetreibern. Am Montag Abend versammelten sich rund 1000 Wirte im Münchner Löwenbräukeller um ihrem Ärger über das Gesetz Luft zu machen. Befürchtet werden Umsatzrückgänge sowie die Vernichtung von Arbeitsplätzen bis hin zur Existenzzerstörung. Statt Total-Verboten fordern die Wirte, nach dem Vorbild anderer Bundesländer auch Raucherräume einrichten zu können. Inzwischen wurden zwei neue Vereinigungen gegründet, um gegen die gesetzliche Gängelung vorzugehen, der „Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur“ (VEBWK) und der „Arbeitskreis zum Erhalt der Dorfwirtschaften und Kneipen“ (AEDK). Ob die Wirte zum Mittel des Volksentscheids greifen werden, ist im Moment noch nicht klar.
Nürnberg: selbst Heizpilze verbieten
In Nürnberg rüsten sich viele Kneipen und Wirtschaften mit sogenannten Heizpilzen im Außenbereich aus, damit die rauchende Kundschaft im Januar nicht vor den Türen erfriert oder gleich ganz fern bleibt. Doch schon droht die nächste Verbotskeule. Die Stadt Nürnberg prüft gerade, wie sie gegen die Heizpilze vorgehen kann, eine einvernehmliche Lösung mit den Wirten oder ein Verbot sind im Gespräch. Für die Wirte, insbesondere jene, die sich bereits Heizpilze gekauft haben, ist das natürlich ein erneuter Affront. Für die geschätzten 135.000 Raucher in Nürnberg natürlich sowieso.
Situation an der Fachhochschule
Wie sieht die Situation nun an der FH aus? Ab 1.1. werden die letzten Raucherbereiche (z.B. der Treppenaufgang in der Bahnhofstraße) verschwinden. Dazu, ob unter freiem Himmel weiter geraucht werden kann, also z.B. auf Terrassen, gibt es leider noch kein eindeutiges Statement. Auch die Frage nach den FH-Partys ist noch nicht ganz geklärt. Während bisher davon ausgegangen wurde, dass auf den Partys striktes Rauchverbot herrscht, war heute in einem Fachschaftsprotokoll zu lesen, dass dies noch nicht spruchreif sei.
Mag man als Raucher (oder Nichtraucher mit Vernunft statt Furor) im Moment auch an der Verbots- und Gängelungswut der Regierenden verzweifeln, vielleicht kann der Situation doch etwas positives abgewonnen werden. So werden sich auf Terrassen oder vor Eingängen der FH frierende und rauchende Professoren unter die Studis mischen, mit denen sich dann beim gemeinsamen Zigaretten-Genuss prima Kontakte knüpfen lassen.